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Mehr Mut zur Sonderkonstruktion

Projekte nach DIN und den allgemein anerkannten Regeln der Technik auszuführen ist tägliche Praxis im Fliesenlegerhandwerk. Ausnahmen gibt es trotzdem. Sie werden insbesondere dann notwendig, wenn die baulichen Gegebenheiten im Bestand eine Ausführung nach Norm nicht zulassen oder diese einen unverhältnismäßig hohen finanziellen oder zeitlichen Aufwand bedingen würde.

Vor diese Herausforderung sah sich Fliesenlegermeister Maik Detka aus dem hessischen Niestetal bei der Fliesenverlegung für eine gewerblich genutzte Küche in einem alten Fachwerkbau gestellt. Wie er im engen Schulterschluss mit Bauherrn, Architekt und Bauleiter das Problem löste, schildert nachfolgender Beitrag.

Das Projekt: Umbau einer alten Fachwerkscheune und Einrichtung einer Weinstube mit Restaurantbetrieb im Fuldabrücker Ortsteil Bergshausen in Hessen. Einen baulichen Schwerpunkt bildete dabei die Verfliesung von Wand- und Bodenflächen einer gewerblichen Küche sowie von Personalräumen mit Duschen im 2. Stock des 1715 errichteten historischen Gebäudes.

Das Problem: Boden und Wände der gewerblichen Küche nach den aktuellen Vorschriften und Regeln zu befliesen und in die vorhandene Bausubstanz zu integrieren erwies sich angesichts der baulichen Gegebenheiten mit Gipsbaustoffen und Holz im Untergrund als schwierig. Derartige Stoffe im Untergrund sind für gewerblich genutzte Küchen bezogen auf die Abdichtungsklassen W2-I und W3-I nach Norm nicht zugelassen. Zudem mussten eine Vielzahl von Elektrokabel-, Wasserleitungs- und Abflussdurchführungen mit eingedichtet werden. Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen war allen Beteiligten klar, dass eine Lösung nach Norm und den anerkannten Regeln der Technik nur mit erheblichem Kosten- und Zeitaufwand zu bewältigen sein würde. Der kam weder für Bauleitung noch Bauherrn in Frage.

Die Lösung: In dieser Situation bezog Fliesenlegermeister Maik Detka die Abdichtungsspezialisten von Oxiegen mit ein. Gemeinsam wurde eine Lösung in Form einer Sonderkonstruktion gefunden. Sie besteht im Kern aus einer Universalgrundierung, die auf einem Ausgleichs- und Gefällestrich aufgebracht ist, sowie darauf verlegten Abdichtungsbahnen als Untergrund für die Fliesenbelegung. Sie wurde in einer für alle Projektbeteiligten annehmbaren Form vertraglich fixiert und praktisch umgesetzt.

Wo in früheren Jahren Heu und Stroh gelagert wurden, genießen heute die Gäste in „Spengler’s Weinstube“ neben ausgezeichneten Weinen kulinarische Köstlichkeiten aus einer Küche, deren geflieste Böden und Wände ihre eigentliche Beschaffenheit als Sonderkonstruktion nicht erkennen lassen. Mit dem Blick darauf urteilt Maik Detka: „Wenn bauliches Umfeld, wirtschaftliche Gründe oder auch enge Bauzeiten es erfordern, plädiere ich für den Mut zur Ausnahme und damit zur Abweichung von der Regel durch die Möglichkeit der Sonderkonstruktion. Voraussetzung ist allerdings aus meiner Sicht eine klare vertragliche Vereinbarung mit dem Bauherrn sowie ein enger Schulterschluss mit dem Hersteller der eingesetzten Materialien, um Gewährleistungsrisiken auszuschließen.“ Oliver Müller, Fliesenlegermeister und Leiter Anwendungstechnik bei Oxiegen, weiß in diesem Zusammenhang davon zu berichten, dass bei Sonderkonstruktionen immer häufiger der Hersteller mit ins Boot geholt wird. Das ist für ihn verständlich, weil bei Abweichungen von der Norm das Gewährleistungsrisiko schnell in den Fokus rückt.

Kurzportrait Fliesen Detka 

Das Unternehmen wurde 1979 von Fliesenlegermeister Helmut Detka gegründet, der den Familienbetrieb 2007 an seine Söhne Maik und Michael Detka übergab. Beide bauten das Unternehmen um ein Fliesenfachgeschäft aus und entwickelten es zu einem Komplettanbieter für Wohlfühlbäder und Wellnessebereiche. Heute beschäftigt Detka 12 Fliesenleger und unterhält zwei Standorte in Niestetal und Staufenberg-Dahlheim nahe Kassel. 

Projektdaten

Abdichtung von Wand- und Bodenflächen als Sonderkonstruktion mit der Verbundabdichtungsklasse W3-I für eine gewerblich genutzte Großküche. 
Eingesetzte Materialien: 
Ausgleichs- und Gefällestrich: UZIN Turbolight-System 
Grundierung: oxiegen OX-UG Universalgrundierung
Abdichtung: oxiegen Biber BD20 mit Systemkleber OX-EINS sowie Spezialkleber OX-MS1K für Stoß- und Überlappungsverklebung
oxiegen Dichtbänder, Ecken und Manschetten